Die zweite Bezirksübung vom Jahr, organisiert von der Feuerwehr Wädenswil, lässt das Feuerwehrherz bereits beim Eintreffen auf dem Übungsgelände höherschlagen. Bereitstehende Motorsägen und ein demolierter Unfallwagen, versprechen eine spannende und lehrreiche Übung.  

Im Industriegebiet der Stadt Wädenswil werden die Jugendlichen von Thomas Kuster empfangen und nach dem Antreten sogleich in verschiedene Kleingruppen, auf 4 Arbeitsposten aufgeteilt.

Unter der fachkundigen Leitung des Landwirtschaftsgärtners und Feuerwehrmannes, Florian Kälin, wird der Umgang mit der Motorsäge von Grund auf gelernt. Hierbei steht die eigene Sicherheit an oberster Stelle, wobei auch betont wird, dass man von diesem Arbeitsgerät keine Angst, jedoch einen gesunden Respekt haben muss. Ausgerüstet mit Handschuhen und in kompletter Schutzmontur, machen sich die Jugendlichen an die Arbeit. Mittels Holzbalken und Pflöcken werden verschiedene Schnittwinkel geübt und die Jugendlichen werden sogleich auch gefordert, denn es darf nicht einfach so drauf los gesägt werden, sondern es werden nur wenige Zentimeter dicke Holzscheiben verlangt. Diese Herausforderung wird augenscheinlich gerne angenommen, denn es wird hoch konzentriert und genau gearbeitet.

Etwas leiser, jedoch nicht weniger Spannend, geht es am Posten von Adrian Hermann zur Sache, welcher einen Chemieunfall vorbereit hat. Die Jugendlichen lernen anhand der GAMS-Regel, welche von Adrian ausführlich erklärt wird, wie man an ein solches Ereignis herantritt und was alles beachtet werden muss. Die Gefahr wird von den aufmerksamen Jugendlichen schnell erkannt, denn eine unbekannte Flüssigkeit läuft aus einem Gefahrenstoffbehälter aus, welcher auf der Ladebrücke eines Autos umgekippt ist. Die Absperrung des Gefahrenbereiches wird sofort eingeleitet und nicht nur das explosive Gefahrengut wird schnell erkannt, sondern auch, dass bei diesem Unfall eine Person, in Form einer Holzpuppe, zu Schaden gekommen ist und aus dem Gefahrenbereich gerettet werden muss. Natürlich steht auch hier wieder die eigene Sicherheit an oberster Stelle, weshalb sich 2 Jugendliche mit einem Atemschutzgerät für die Menschenrettung ausrüsten. Nachdem die Unfallstelle abgesperrt, das Gefahrengut gesichert und die verletzte Person gerettet wurde, werden noch die Spezialkräfte thematisiert, welche für ein solches Ereignis aufgeboten werden können.

Heute werden die Jugendlichen nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert und so kommt die verdiente Pause genau richtig. Gestärkt mit Brot, Cervelat und Schoggistängeli geht’s in die zweite Übungshälfte.

Zum Glück bekommt man ein Unfallfahrzeug nicht alle Tage zu sehen, jedoch ist es umso wichtiger für die Feuerwehrleute, dass auch solche Ereignisse, unter möglichst realen Bedingungen trainiert und der Umgang mit den hydraulischen Rettungsgeräten perfektioniert werden kann. Beim Aushändigen der Geräte vom Maschinisten des Pionierfahrzeuges der Feuerwehr Wädenswil, wird den Jugendlichen sofort klar, dass die Posten von Ausbilder Chiss Kling und Alex Morales, nicht nur Köpfchen, sondern vor allem auch Muskeln in den Oberarmen verlangt. Nach einer theoretischen Einführung zur Handhabung der Geräte und deren Inbetriebnahme, darf dann auch endlich losgelegt werden. Scheiben werden zersägt und eingeschlagen, tragende Fahrzeugsäulen durchtrennt, Türen aufgespreizt und mit jeder neuen Aufgabe wächst die Begeisterung der Jugendlichen, denn die Kraft dieser Geräte zu spüren ist beeindruckend und unumstritten das Highlight des Tages.

Pünktlich um 16.30 werden die Jugendliche von Thomas Kuster verabschiedet und so geht ein anstrengender aber spannender Tag zu Ende. 

 

Die nächste Bezirksübung findet am 29.05.2021 in Thalwil statt und beinhaltet die Themen Atemschutz, Funk und Absuchtechnik.